Die rassistischen Brandschläge von Mölln, bei denen drei Menschen ermordet und viele weitere verletzt wurden, wirken bis heute nach. Sie haben für die Überlebenden, für die Stadt, für die Zivilgesellschaft ein nicht bewältigtes Spannungsfeld zwischen Erinnern, Fordern und Vergessen hinterlassen. Es ist in den 30 Jahren nie gelungen, eine gemeinsame Erzählung zum Geschehen in der Brandnacht und zum Umgang mit den Folgen der Anschläge zu finden. Eine Erzählung, in der die Opfer und Überlebenden gehört werden, aber auch jene Menschen, die in der Tatnacht versuchten zu helfen oder die seither im Gedenken und in Solidarität erinnern und verhindern wollen, dass sich ein solches Geschehen wiederholt. Im Dialogprojekt „Mölln nach Mölln – Perspektiven und Botschaften?!“ soll ausgelotet werden, ob es eine gemeinsame, multiperspektivische Erzählung zum Anschlagsgeschehen von 1992 und dessen Folgen in den nachfolgenden Jahrzehnten geben kann, die von allen beschriebenen Akteur*innen getragen wird.
Text: Projektträger