Das „Archiv der unveröffentlichten Texte“ ist eine Initiative von fünf Frauen, die die Bevölkerung dazu aufruft, dem Archiv unveröffentlichte Texte (selbst geschrieben oder im Familienbesitz) zu überlassen. Das Spektrum der Einreichungen ist vielfältig: experimentelle Texte, Kinderbücher, Geschichten über Flucht und Vertreibung, sog. „Täter-Texte“ aus der NS-Zeit, historische Berichte aus dem 19. Jahrhundert, Politisierung von Frauen. Bei Lesungen in der Gaststätte des Dorfes tragen die Einreichenden selbst oder Archivmitglieder ihre Texte einem breiten Publikum aus 40 bis 90 Personen vor und beleben so ganz nebenbei die aussterbende Dorf-Kneipenkultur. Ein intergenerationeller Dialog wird angestoßen. Unsere alle zwei Monate stattfindenden Lesungen ermöglichen einen Wissenserwerb über politische Themen, die durch den persönlichen Bezug intensiv erlebt werden. Sie erlauben einen Kompetenzgewinn durch eine Erweiterung der Diskursfähigkeit aller Beteiligten (auch der Veranstalterinnen).