Wir wollen die besondere Geschichte des Landwerks Neuendorf als jüdischer Ausbildungsstätte (1932-1941), als Zwangsarbeitslager (1941-43), als landwirtschaftliche Arbeitsstätte für Kriegsgefangene (1943-45) sowie später als LPG mit verschiedenen Darstellungsformen vorstellen und in der Auseinandersetzung mit der Geschichte den Austausch auch über den heutigen Umgang der deutschen Gesellschaft mit Minderheiten, mit Antisemitismus und Rassismus anregen. Genau an diesem Ort, der sowohl Stätte begeisterten Lernens für den Aufbruch in eine neue Welt als auch letzter Aufenthaltsort vor der Deportation in die Vernichtungslager war, wollen wir in mehreren Veranstaltungen Menschen unterschiedlichster Schichten, Erfahrungen und Religionen miteinander ins Gespräch bringen. Auch in den Berichten Überlebender ist von einer Distanz der Dorf- und der jüdischen Gutshofbewohner zu lesen. Eine solche Spaltung, die zu Misstrauen und Vorurteilen führt, nehmen wir auch heute wahr – in der gesamten Gesellschaft. Wir möchten, dass Neuendorf ein Ort wird, der das aufbricht.