Die niedersächsische Einheitsgemeinde Beverstedt ist ein Ort der Durchschnittlichkeit, gelegen in der Mitte der Gesellschaft. Doch vor 20 Jahren versammelten sich am Ortswahrzeichen, dem Biberbrunnen, regelmäßig rechte Jugendliche und versetzten das Dorf in Angst und Schrecken. „Man nannte sie in Beverstedt ‚die Rechten‘ oder auch ‚die Neonazis‘, man schaute hin, man schaute weg“, beschrieb damals eine Spiegel-Journalistin die Reaktionen der Anwohner auf die für den Ort prägende Erfahrung mit rechter Gewalt. Auch wenn der Biberbrunnen heute nicht mehr augenscheinlich von Rechten besetzt ist – die Rassismus-Problematik im ländlichen Raum ist aktueller denn je. In öffentlichen Diskussionen bleibt sie jedoch spürbar abwesend. Mit dem dokumentarischen Live-Hörspiel „Biberbrunnen – worüber wird nicht gesprochen haben“ möchten wir das „braune Kapitel“ der Dorfgeschichte aufarbeiten und eine nachhaltige politische Debatte um den Rechtsdruck auf dem Land initiieren.